Was die öffentliche Hand schon seit einigen Jahren zur Datentransparenz tut, beginnen auch Firmen zu schätzen: Der Aufbau von Corporate Open Data Datenplattformen, sei es zur internen oder externen Nutzung gewinnt an Fahrt.
Warum Datenplattformen?
Die Digitalisierung basiert auf der zielgerichteten Verarbeitung von Daten. Daten sind die Quelle der Digitalisierung. Fehlen diese, sind nicht zugreifbar oder nicht auffindbar, kann die Digitalisierung nicht effizient umgesetzt werden.
Datenplattformen setzen genau hier an, Daten an einer zentralen Stelle zugreifbar zu machen. Dieses kann aufverschiedene Arten erfolgen:
- Bereitstellung von Dateien
- Speicherung von strukturierten Daten in Datenbanken
- Erfassung von Schnittstellen, an denen Daten abgegriffen werden können
Eine wichtige Aufgabe ist die Auffindbarkeit von Daten. Clevere Suchfunktionen helfen dabei, Daten nach diversen Kriterien zu finden. Wie fachliche Eigenschaften, Herausgeber, Meta-Daten, Datenformate. Alle Dateneigenschaften unterstützen bei der Datensuche.
Bevor Daten verwendet werden, werden sie kurz bewertet. Besitzen sie den richtigen Umfang, die erwarteten Inhalte und das verarbeitbare Format.Dies erfolgt in der Regel über eine Schnellansicht der Daten.
Eine solche Datenplattform kann mit der Open Source Software CKAN erstellt werden. Mit CKAN können Daten gespeichert, klassifiziert oder gesucht werden. Zudem bietet CKAN Schnittstellen, um Daten zwischen System einfach auszutauschen.
Welche Daten?
Alle. Datenplattform werden besser, je mehr Daten dort gespeichert oder verzeichnet sind. Im Unternehmen gibt es viele Daten oder Datenschnittstellen. Kandidaten für Datenplattformen sind alle Daten, die für andere Nutzer als den Ersteller relevant sind oder sein könnten.
Beispiele für Daten in einer innerbetrieblichen Datenplattform sind:
- Excel-Dateien
- Listen im CSV-Format
- Schnittstellen zu Verwaltungssystemen (Personalsystemen, …)
- Kennzahlen (Monatsdaten, Qualtalszahlen, Abteilungsdaten, …)
- Schnittstelle zu operativen Systemen (ERP, PPS, …)
Warum Rohdaten?
Im Unternehmen entstehen täglich viele Daten. Oft ist der/die Verantwortliche auch für deren Interpretation zuständig. Daten werden zunächst gewonnen, dann interpretiert und häufig auch gleich final verwendet. Dieser geschlossene Kreislauf schließt die Nutzung der Daten in einem anderen Kontext aus oder erschwert sie erheblich. Wenn die Rohdaten oder die Rohdaten in qualitätgesicherter Form in einer Datenplattform transparent wären, könnten sie weiteren Nutzungen zugeführt werden. Zudem würden Prozesse transparenter, Prozesschritte optimierbarer oder kreative Verarbeitungsformen ermöglicht.
Beispiel: Für ein Gebäude Wettersensoren zur Steuerung der Gebäudebewirtschaftung (Jalousien, Rolländen, Heizung, …) erfasst. Warum diese Daten nicht auch für umliegende Gebäude nutzen oder gar für andere Gebäude außerhalb des Werksgeländes?
Digitalisierung und Data Science
Die Zugreifbarkeit von Daten in Rohformaten ist Grundlage für digitale Geschäftsprozesse und neue Geschäftsmodelle. Die Bereitstellung der Daten alleine hat noch keinen Wert – der Wert entsteht durch deren Extraktion, Kombination, Verarbeitung in Algorithmen oder der Auswertung nach neuen Kriterien.
Diese Nutzung der Daten erfordert dabei zunehmen Wissen im Bereich Data Science, also der Disziplin, die sich mit der Kunst der Datenanalyse beschäftig und Wissen aus Daten zu generieren versucht.
Die Konsequenz: Datenplattformen müssen sein
Datenplattformen sind ein wichtiger Schritt zu betrieblichen Digitalisierung. Corporate Open Data fördert neue Möglichkeiten in für datenbasierte Veränderungen im Unternehmen, z.B. Prozessoptimierung, Transparenz, neue Geschäftsprozesse oder gar neue Geschäftsmodelle.