Keine Transparenz ohne Open Data!

Wer Transparenz will, muss Open Data bieten. Oder andersherum: Transparenz ohne Open Data basiert auf Interpretationen, Meinungen, Aussagen, die im besten Fall auf einer Website nachgelesen werden können bzw. müssen. Oder diese werden im Bedarfsfall gemacht auf Verwaltungsanfragen, die im Rahmen der Auskunftspflichten der Verwaltungen gegen werden. Eine Anfrage, die nicht gestellt wird, wird auch nie beantwortet. Zu viele Anfragen werden langsam beantwortet. Alle Anfragen führen zu personellem Aufwand. Und werden immer so beantwortet, wie der Antwortersteller die Frage verstanden hat und welche Daten ihm zur Verfügung stehen. Eine Interpretation ist zwingend erforderlich, um die Antwort zu erstellen. Das bedeutet, der Anfrager bekommt auf diesem Weg keine „neutrale“ Informationen.

Eine Bewertung findet immer statt, sofern Daten nicht als Rohdaten bereitgestellt werden. Auch Oberflächen, Websites, PDF-Dokumente und andere Aufbereitungen sind Interpretationen. Sie verbieten die leichte Auswertbarbeit zu eigenen Zwecken.

Open Data = Rohdaten ohne Interpretation

Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, liegt alleine im Auge des Betrachters, ist also Interpretation und ggf. sogar situationsabhängig.

Echte Transparenz entsteht anders. Ihr geht der Wille zur Veröffentlichung von bewertungsfreien und qualitativ hochwertigen Rohdaten voraus.

Die Bewertung erfolgt durch die Nutzer selbst, seien es Wissenschaft, Journalisten, Bürger, Wirtschaft, Politik oder gar die Verwaltung selbst.

Die Bereitstellung von frei interpretier- und analysierbaren Rohdaten folgt dem 5-Sterne-Prinzip und neuerdings den Anforderungen nach normierten Metadaten wie der Vorgabe von GovData DCAT-AP.de (siehe auch Was ist eigentlich DCAT-AP?).

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Die Daten…

  • werden so roh wie möglich (als in strukturierten Datenformaten wie csv, JSON, rfd, etc.) bereitgestellt
  • werden vor Veröffentlichung qualitätsgesichtert und die Art der Qualitätssicherung ist angegeben
  • sind aktuell

Weitere Kriterien und einen vollständigen Anforderungskatalog enthält das Handbuch für offene Verwaltungsdaten des BVA.

Open Data ist der Schlüssel

Also: kein halbleeres und kein halbvolles Glas, sondern ein Glas, Wasser und ein Mensch, der sich Gedanken dazu macht. Ob die Verwaltungstransparenz gut und ausreichend ist, entscheidet letztlich nicht die Verwaltung, sondern die Nutzer, die die Verwaltungstransparenz für eine engere Zusammenarbeit mit der Verwaltung nutzen – zum Wohle aller. Open Data ist die Schlüsseltechnologie für die Verwaltungstransparenz. Warum warten, wenn uns allen Verwaltungstransparenz so wichtig ist.

Sie haben eine eigenen Meinung dazu? Lassen Sie uns drüber sprechen.

Sie haben noch kein Open Datat Portal? Lassen Sie uns drüber sprechen.