Open Data – die EU macht Druck

Das Europäische Parlament hat sich Open Data vorgenommen. Letzte Woche wurde die überarbeitete Neufassung der Richtlinie über offene Daten und die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (PSI) verabschiedet.

Damit werden weitreichende Regelungen für offene Daten in Europa geschaffen. Hauptmotivation ist die Bereitstellung von Daten für Algrorithmen. Konkret soll die Anwendung von Algorithmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI oder engl. AI = artificial intelligence) gefördert oder überhaupt erst ermöglicht werden.

Ein paar Auszüge aus den neuen Regelungen:

  • Die Veröffentlichungen der Daten soll zeitnah erfolgen. Zum Beispiel bei dynamischen (sich über die Zeit verändernden) Daten wie Messdaten im Umweltbereich oder Verkehrsdaten
  • Falls überhaupt Kosten bei der Bereitstellung anfallen, sollten diese grundsätzlich Grenzkosten nicht übersteigen, also die Kosten, die bei der Zurverfügungstellung als offene Daten anfallen. Bei digitalen Kopien sollten diese gegen null tendieren
  • Datensätze sollen auf EU-Ebene aggregiert werden. Insbesondere die „hochwertigen Datensätze“ sollen mit voller Flächendeckung zur Verfügung stehen
  • Der Fokus wird nicht nur auf die wirtschaftlichen Faktoren von offenen Daten gelegt. Sondern ganz besonders auch auf ihre Wichtigkeit für Transparenz und Demokratie, Rechenschaftspflicht und Förderung des sozialen Engagements auf der Grundlage des sogenannten FAIR-Prinzips – Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit

Mehr und ausführlichere Interpretationen gibt es hier.

Die EU-Richtlinie im Originaltext ist nicht ganz leicht zu lesen, aber inhaltlich recht aufschlussreich, weil auch Begründungen geliefert werden, warum die Regelungen so gefasst wurden.

Was das für die Umsetzung bedeutet oder wie das in CKAN funktioniert, lesen Sie in einer späteren Ausgabe hier im Blog.