Das war der Open Data Dialog 2012 in Berlin

Am 5. und 6. Dezember fand in Berlin die Veranstaltung “Internationaler Open Data Dialog” statt. Alle waren präsent: Hochkarätige Sprecher, die öffentliche Verwaltung, Hacker, Aktivisten, Industrievertreter und Berater. Man hat sich über viele Aspekte von Open Data ausgetauscht, von der politischen Dimension bis in die Tiefen der Umsetzung von Open Data Portalen. Was ist uns besonders im Kopf geblieben:

  • Open Data wird von der EU sehr ernst genommen und starkt gefördert. Die EU geht mit einem guten Beispiel selber voran: http://publicdata.eu
  • Open Data ist Teil von E-Government: Die Staatskunst wird auf die Probe gestellt wie selten zuvor und in Teilen neu definiert. Hervorragender Beitrag von Dr. Philipp Müller (CSC). Seine Kernfrage: Wie weit sind wir eigentlich mit der „o-readiness“ („wir“ ist dabei die Gesellschaft und „o“ steht für Openess und Transparenz)?
  • Das Open Data Portal daten.berlin.de besteht nun schon seit 2 Jahren und hat eine interessante Entwicklungsgeschichte. Kann das der Musterbauplan für andere deutsche Städte sein?
  • Das Verkehrswesen und Open Data: Hier gibt es bereits viele spannende Apps, die deutlich machen, welche kreativen und notwendigen Apps möglich sind (Beispiel: moovel.de)
  • Geodaten bringen den Ortsbezug: Die Möglichkeiten sind riesig, die Aufgabe groß: Viele Geo-Daten liegen heute in zu komplexen Formaten vor, die Standards sind zu umfangreich und es gibt noch zu wenige Software und plakative Anwendungsszenarien, die Daten umfassend, mobil und interaktiv zu nutzen.
  • Bei der Umsetzung von Open Data sind noch viele Fragen offen. Aber das ist kein Grund, mit der Umsetzung zu warten. Die Zeit ist reif. oder wie es die Open Data Ikone Dr. Rufus Pollock formuliert: „Raw Data Now!“.

Wir müssen wohl noch eine Weile warten, bis Killer Apps die Couch Surfer überzeugen. Aber wir sollten damit beginnen, die Infrastruktur so solide zu bauen, um für solche Apps vorbereitet zu sein. Wenn sich der Wutbürger die Daten erstmal holt, ist es zu spät! Der konkrete Nutzen entscheidet sich immer daran, wie Entscheidungen, Prozesse oder persönliche Verhaltensweisen durch Open Data beeinflusst werden. Und der Gesetzgeber hilft derzeit fleißig mit: Das deutsche E-Government-Gesetz steht kurz vor der Verabschiedung.

Open Data Dialog 2012 in Berlin

Am 5. und 6. Dezember findet in Berlin die Veranstaltung „Internationaler Open Data Dialog“ statt. Auf der Konferenz sind hochkarätige Sprecher präsent und alles, was im Open Data Umfeld weltweit Rang und Namen hat. Im Anschluss am 7. Dezember findet noch der Community-Workshop „Open Government Platform Deutschland“ statt, auf dem sich Open Data Hacker austauschen. Vielen Dank schon mal jetzt an die Fraunhofer-Leute für die Ausrichtung der wichtigen und notwendigen Veranstaltung. Wir sind dabei und berichten nach der Veranstaltung.

Jetzt wird es ernst: Open Data kommt mit dem E-Government-Gesetz

Die Bundesregierung macht ernst mit E-Government: Der Gesetzesentwurf ist seit 21.9. unterwegs. Nun hat der Bundesrat insbesondere im Bereich Open Data sogar noch Nachbesserungen gefordert. Ob eine Kostenübernahme des Bundes für alle geforderten Leistungen stattfindet, ist eher unwahrscheinlich. CKAN als Open Data Portallösung ist hier besonders gut positioniert: Die Open Source Software ist herstellerunabhängig und erledigt ein Großteil der Open Data Aufgaben. Grund genug, sich CKAN genauer anzusehen.

Seminare für Open Data und CKAN

Die Unsicherheit, wie man mit dem heißen Eisen Open Data umgehen soll und wie eine verlässliche technische Umsetzung aussehen kann, treibt derzeit viele Verwaltungen um. Mit unseren Seminar-Angeboten verschaffen Sie sich Überblick, können sich auf den aktuellen Stand bringen und erzeugen eigene Standfestigkeit im Thema.

Seminar Open Data

  • Überblick: Was ist OD? Wie weit sind die anderen? Wo finde ich die „Besten“?
  • Vorgehensweise: Wie kann ein Open Data Angebot gestaltet werden? Vom OD-Angebot zum OD-Portal. Brauche ich einen App-Wettbewerb? Erfolgsfaktoren für Open Data, Muss ich mich mit Lizenzen beschäftigen?
  • Technologie: Welche Software kann helfen? Mit welchen Schwierigkeiten ist zu rechnen? Wie passt die Technologie in das kommunale Umfeld?
  • Best Practice: Auf was ist bei der Umsetzung zu achten? Die Ramp-Up-Phase.

Seminar CKAN

  • Überblick: Leistungsumfang CKAN, Entstehung & Versionen, Dokumentation, Offenheit
  • Installation& Konfiguration: Systemvoraussetzungen, Benutzer/Rechte, Oberfläche, Sprachanpassungen, Lizenzen
  • CKAN im Einsatz: Anlegen von Datasets und Ressourcen. Wie werden Daten in CKAN behandelt?
  • CKAN und mehr: CKAN-API, CKAN-Clients

Die Schulungen werden im Raum Esslingen angeboten. Je nach Bedarf können wir auch Orte in Ihrer Nähe anbieten – oder ganz exklusiv – zu Ihnen kommen. Die Termine geben wir im November bekannt. Für Vorabanfragen stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Neuer App-Wettbewerb mit CKAN-Schnittstelle

Die österreichische Open Data Plattform „http://www.data.gv.at – offene Daten Österreichs“ sucht Apps für ihre über 500 veröffentlichten Datenbestände. Hierzu wird der Wettbewerb apps4austria veranstaltet. Aus Basis offener Verwaltungsdaten können Applikationen, Visualisierungen und Ideen für Apps (Konzepte) zur Teilnahme eingereicht werden. Der Wettbewerb läuft bis zum 1. März 2013 Teilnahmeschluss). Die Datenschnittstelle ist die CKAN-API. Wer hier mitmacht, hat für seine App „ausgesorgt“.

Wir wünschen ein Happy Coding und viel Erfolg bei der Teilnahme!

Version 1.8 verzögert sich noch etwas

Neues aus dem Entwicklerblog von CKAN: Die Fertigstellung der Version 1.8 verzögert sich noch etwas. Hauptgrund ist die Integration des neue SQL-basierten DataStore. Weitere Änderungen, die aktuell in Planung sind sind eine neue Web-Oberfläche und die Version 2.0 als nächstes Hauptrelease.

CKAN-Demo zum Download in Vorbereitung

Wir arbeiten gerade an einer CKAN-Demo, die als virtuelle Maschine heruntergeladen werden kann und mit der dann CKAN leicht ausprobiert werden kann. Die Systemanforderungen sind dabei überschaubar: Oracle VirtualBox aber Version 3.2 und 1024 MB Speicher, das reicht.

Welche Wünsche gibt es hierzu? Wie vorbereitet soll die CKAN-Demo sein? Feedback ist willkommen.

CKAN auf dem Helsinki OKFestival

Auf dem von OKFN veranstalteten OKFestival in Helsinki gab es am 19.9.2012 einiges zu und über CKAN. Im Stream CKAN, Data Management and Open Data Portals wurde schonunslos präsentiert, diskutiert und gehacked, u.a. zu folgenden Themen:

  • Wann die Version 2.0 herauskommt und wie eine Migration aussehen kann
  • Welche Erfahrungen mit Geodaten vorliegen
  • Welche Lizenzänderungen zu erwarten sind
  • Wie Erweiterungen geschrieben werden
  • Welche Erweiterungen verfügbar sind
  • Data Federation zwischen OD-Portals

Wir bleiben dran und berichten über Ergebnisse…

 

E-Government-Gesetz bahnt Open Data den Weg

Das Bundeskabinett hat am 19.9.2012 das E-Government-Gesetz auf den Weg gebracht und damit auch Open Data erstmalig verpflichtend gefasst.Wir habe für Sie gelesen (Quelle: Behördenspiegel) und zu Open Data folgendes gefunden:

Im Gesetz heißt es unter §12 (Anforderungen an das Bereitstellen von Daten, Verordnungsermächtigung):

(1) Stellen Behörden über öffentlich zugängliche Netze Daten zur Verfügung, an denen
ein Nutzungsinteresse, insbesondere ein Weiterverwendungsinteresse im Sinne des
Informationsweiterverwendungsgesetzes, zu erwarten ist, so sind grundsätzlich maschinenlesbare Formate zu verwenden. Ein Format ist maschinenlesbar, wenn die enthaltenen Daten durch Software automatisiert ausgelesen und verarbeitet werden können. Die Daten sollen mit Metadaten versehen werden.
(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung
des Bundesrates Bestimmungen für die Nutzung der Daten gemäß Absatz 1 festzulegen.
Die Nutzungsbestimmungen sollen die kommerzielle und nichtkommerzielle Nutzung abdecken. Sie sollen insbesondere den Umfang der Nutzung, Nutzungsbedingungen, Gewährleistungsund Haftungsausschlüsse regeln. Es können keine Regelungen zu Geldleistungen getroffen werden.
(3) Regelungen in anderen Rechtsvorschriften über technische Formate, in denen
Daten verfügbar zu machen sind, gehen vor, soweit sie Maschinenlesbarkeit gewährleisten.
(4) Absatz 1 gilt für Daten, die vor dem [einsetzen: Datum der Verkündung dieses
Gesetzes] erstellt wurden nur, wenn sie in maschinenlesbaren Formaten vorliegen.

In der Begründung zur §12 heißt es dann im Anhang:

Zentraler Begriff der Regelung ist das Wort „Daten“. Anders als in den Informationsfreiheitsgesetzen oder im Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG) wird hier nicht der Begriff „Informationen“ verwendet. Der Begriff der „Daten“ soll reine „Fakten“ bezeichnen – unabhängig von Bedeutung, Interpretation und Kontext. Erst indem solche „Daten“ (oder „Fakten“) in einem konkreten Bedeutungskontext interpretiert werden, werden aus ihnen „Informationen“. Dies bedeutet auch, dass durch eine Weitergabe von Daten und die daraus resultierende Einbindung in andere Kontexte neue Informationen entstehen können. Die Verwendung des Begriffs „Daten“ rückt die technische Ausrichtung der Vorschrift in den Vordergrund, während der Begriff „Information“ stärker auf den Inhalt abstellt.

Das Gesetzt gilt zunächst auf Ebene des Bundes und der Länder. Für die
Gemeinden und Gemeindeverbände gilt dieses Gesetz, wenn sie Bundesrecht ausführen
und ihnen die Aufgaben nach diesem Gesetz durch Landesrecht übertragen werden.

Wir empfehlen allen öffentlichen Verwaltung, sich nun Open Data ernsthaft zu beschäftigen und allen Applikationsentwicklern, Open Data als Zielbranche ernsthaft ins Auge zu fassen. Basis für Open Data ist und bleibt natürlich die Standardsoftware CKAN.