Gibt es das Open Data „Standardprojekt“?

Leider nein. Bei allen Open Data Vorhaben, die wir kennen lernen durften, haben festgestellt, dass diese in ganz unterschiedlichen Situationen realisiert werden und mit divergierenden Zielen. Hier einige der Parameter, was so alles unterschiedlich ist in Deutschlands Open Data Projekten:

  • Ausgangssituation: Wenn noch kein Beschluss der Verwaltung zum Aufbau eines Open Data Portals vorliegt, geht es in erste Linie um Proof of Concepts und um Meinungsbildung zum Thema Open Data. Auch die IT will sich vorinformieren, was mit einem Open Data Projekt so alles gestemmt werden muss. Liegt ein Beschluss vor, ist zunächst einmal (nur) politische Willensbildung erfolgt. Ob die Verwaltung das mit aller Kraft und eigener Einsicht umsetzen will, ist damit aber noch nicht gesagt. Es gilt jedenfalls, etwas zu tun. Eines ist aber erreicht: der ernste Wille, ein Open Data Portal in absehbarer Zeit zu etablieren. So, dass die Politik die Open Data Portaleröffnung als Beschlussumsetzung feiern kann.
  • Umsetzungsvorbereitung: Wenn sich die IT mit dem Thema beschäftigt, stehen zunächst einmal technische Themen im Vordergrund: Firewall, Connectivity, Lastprobleme, Betriebssysteme, Datenbanken, etc. Die Sorge geht um, dass man sich einen Technikzoo „antut“, der nicht ins bisherige Bild und Leistungsportfolio passt.
  • Projekt-Organisation: Ganz unterschiedlich sind auch die Projekt-Owner und deren Vorgehensweise. Schon die Festlegung, in welchem Amt das OD-Projekt läuft und wer eingeladen wird mitzumachen, könnte unterschiedlicher nicht sein:Die Geo-Fraktion aus dem Katasteramt sind genau so Treiber wie die Pressestelle oder die IT. Dann die Frage, wie die zuliefernden Stellen eingebunden werden: Sollen diese von Beginn an dabei sein oder nach Abschluss eingeladen werden, ihre Daten auf der OD-Plattform einzuspielen. Schlussendlich ist die Budgetierung für das Projekt maßgeblich: Soll erst untersucht und geplant werden, genügt ein Pilot oder soll es gleich richtig gemacht werden? Passt die Vorgehensweise dann auch zu den Jahreswechseln und Haushaltsplanungen?
  • Projektplanung: Die Organisation des Projektes ist ebenfalls Neuland: Welche Zielgruppe wird angesprochen? Wie wird der Erfolg gemessen? Wo kommen die ersten Daten her? Wer will alles beteiligt werden, wer nicht? Welche Rolle spielen Rechtsfragen, z.B. bei der Lizenzdefinition? Gibt es Best-Practice-Vorgehensweisen, kann man davon lernen? Was tun, wenn das Portal fertig ist und keiner kommt?
  • Inbetriebnahme: Open Data unterscheidet sich von anderen Web-Portalen dadurch, dass keine direkten Nutzer angesprochen werden, sondern Mittler, als Applikationsentwickler oder Datennutzer mit dem Ziel der Aufbereitung und Visualisierung. Und das Risiko, dass alles beim Going-Live richtig passt, ist wesentlichen größer als beim Homepage-Relaunch – hier liegen wenigstens mehrere Jahre Erfahrung vor.

Das alles ist aber keineswegs ein Grund von einem Open Data Projekt die Finger zu lassen! Der Open Data Zug ist schon lange aus dem Bahnhof und wer früh aufspringt, bekommt noch bequem Plätze. Oder anders ausgedrückt: Wer früh mitmacht, wird nicht an perfekten Portalen gemessen, die schon zwei Iterationen an Lernerfahrung hinter sich haben. Und bitte nie vergessen: Mit Open wird eine Infrastruktur zur Transparenz etabliert, nicht ein neues Schaufenster, bei dem im Vorbeischlendern die schöne Dekoration auffällt.

Wer die richtige Vorgehensweise wählt, wird das Projekt beherrschen und die Vorzüge und Vorteile von Open Data kennen lernen. Schließlich ist Open Data nicht nur für die Öffentlichkeit gedacht, sondern kann auch in der Verwaltung erheblichen Nutzen stiften.

Wie man vorgehen kann, welche Schritte nacheinander folgen sollten und was das Projektrisiko minimiert, erfahren Sie von der Ondics GmbH. MIt einem Kontakt fängt alles an – in Richtung Ihres Projekterfolgs.

 

CKAN-Update Version 2.1

Heute hat die OKFN die neue CKAN Version 2.1 freigegeben. Damit stabilisiert sich die Version 2.0 und wird produktionreifer. Neben zahlreichen Fehlerbereinigungen sind folgende neuen Funktionen hinzugekommen:

  • Neue Schnittstelle für Massen-Updates für organisationbezogene Datensätze
  • Verbesserte Datenansicht für Textdateien
  • Suche in Gruppen und Organisationen
  • Redesign des Dashboards

Wichtig für alle Anwender ist zudem, dass die Dokumentation komplett überarbeitet, umstrukturiert und verbessert wurde. Alle Details zum Update ist im CKAN Changelog aufgeführt.

 

CKAN für Gebietsrechenzentren

Open Data etabliert sich langsam. In den Köpfen und in der Cloud! MIt dem e-Government-Gesetzt und dem Deutschland-Portal govdata.de bekam Open Data Sichtbarkeit auf Bund-, Länder und Kommunalebene. Nun beginnt die Zeit des Umsetzens: Open Data Portale, Piloten, Showcases, Nutzenrechnungen, Machbarkeitsbetrachtungen, Fallstudien, Beschlussvorlagen, Budgetierungen und so weiter. Viele Städte arbeiten dabei eng mit ihren Rechenzentren zusammen. Deshalb ist CKAN als Marktstandard für Open Data Portal-Basissoftware ganz besonders in Rechenzentren ein Thema. Die wesentlichen Fragestellungen Weiterlesen

Open Data für Unternehmen?

Unternehmen haben im Gegensatz zu öffentlichen Verwaltungen wirtschaftliche Ziele. Welche Rolle spielt Offenheit in diesem Kontext? Wo kann Transparenz im Wettbewerb hilfreich sein? Welche Daten können freigegeben werden? Solche Fragen werden zunehmend gestellt, um Innovationensprozesse zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. Open Innovation bedeutet für Unternehmen, sich in Weiterlesen

Sieger bei Apps4Austria stehen fest

Das österreichische Open Government Data Portal nutzt CKAN. Mit dem Wettbewerb Apps4Austra riefen die Plattform „Digitales Österreich“ und die Cooperation Open Government Data dazu auf, Konzepte für innovative, praktische Apps auf Basis der Daten aus dem Open Government Data Portal zu entwerfen. Im Rahmen der E-Government-Konferenz in Linz wurden die Gewinner Weiterlesen

CKAN 2.0 wurde heute veröffentlicht

Die neue Version von CKAN ist 2.0. Das gab heute Mark Wainwright von der OKFN per Blog bekannt. Damit hat das Warten auf die wesentlich erweiterte und verbesserte Version nun ein Ende. Die neue Version CKAN 2.0 bringt u.a. folgende Neuerungen

  • Neue Oberfläche (Ablösung der bisherigen Template-Technologie)
  • Neues Berechtigungskonzept mit Organisationen
  • Mehr Datenanzeige-Plugins (z.B. PDF)
  • News-Feed über die Aktualisierung von Datensätzen
  • Erweiterte API (führer Action-API genannt)
  • Neue Betriebssystem-Plattform Ubuntu 12.04

Die Menge an Neueungen sind über eine längere Zeit eingeflossen. Ob das neue Release die erhoffte Stabilität und Fehlerfreiheit bietet, müssen Anwender herausfinden – oder herausfinden lassen. Ondics ist gerne Ihr Partner.

 

CKAN 2.0 steht kurz bevor

Die neue Version von CKAN steht kurz vor der veröffentlichung. Die neue version ist ein „major Update“, d.h. es kommen viele Funktionen hinzu und die Rückwärtskompatibilität muss in einigen Bereichen leider aufgegeben werden.

Die Entwickler haben den Code-Stand nun eingefroren und neue Features werden nicht mehr aufgenommen. Dokumentationen werden überarbeitet und das ganze ordentlich getestet. Wir rechnen mit der neuen Version in den kommenden 4 Wochen und werden die darüber berichten.

Jetzt online: Das Open Data Portal Deutschland

Zur CeBIT war es dann soweit. Mit langer Vorbereitung wurde das Datenportal für Deutschland GovData eröffnet. Der Zugriff auf die rund 5.000 Datensätze ist nun für Jedermann möglich.

Unter der Motorhaube ist natürlich die Open Data Portalsoftware CKAN damit beschäftigt, die Daten und Metadaten zu sortieren, zu indizieren und an die Benutzer und Apps auszuliefern.

Allen Kommunen, die eigene Daten bereitstellen wollen, empfehlen wir, ein eigenes Open Data Portal aufzubauen und dann die Daten zur Übertragung in das Deutschlandportal freizugeben. Für mehr Informationen hierzu, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Das war der Open Data Dialog 2012 in Berlin

Am 5. und 6. Dezember fand in Berlin die Veranstaltung “Internationaler Open Data Dialog” statt. Alle waren präsent: Hochkarätige Sprecher, die öffentliche Verwaltung, Hacker, Aktivisten, Industrievertreter und Berater. Man hat sich über viele Aspekte von Open Data ausgetauscht, von der politischen Dimension bis in die Tiefen der Umsetzung von Open Data Portalen. Was ist uns besonders im Kopf geblieben:

  • Open Data wird von der EU sehr ernst genommen und starkt gefördert. Die EU geht mit einem guten Beispiel selber voran: http://publicdata.eu
  • Open Data ist Teil von E-Government: Die Staatskunst wird auf die Probe gestellt wie selten zuvor und in Teilen neu definiert. Hervorragender Beitrag von Dr. Philipp Müller (CSC). Seine Kernfrage: Wie weit sind wir eigentlich mit der „o-readiness“ („wir“ ist dabei die Gesellschaft und „o“ steht für Openess und Transparenz)?
  • Das Open Data Portal daten.berlin.de besteht nun schon seit 2 Jahren und hat eine interessante Entwicklungsgeschichte. Kann das der Musterbauplan für andere deutsche Städte sein?
  • Das Verkehrswesen und Open Data: Hier gibt es bereits viele spannende Apps, die deutlich machen, welche kreativen und notwendigen Apps möglich sind (Beispiel: moovel.de)
  • Geodaten bringen den Ortsbezug: Die Möglichkeiten sind riesig, die Aufgabe groß: Viele Geo-Daten liegen heute in zu komplexen Formaten vor, die Standards sind zu umfangreich und es gibt noch zu wenige Software und plakative Anwendungsszenarien, die Daten umfassend, mobil und interaktiv zu nutzen.
  • Bei der Umsetzung von Open Data sind noch viele Fragen offen. Aber das ist kein Grund, mit der Umsetzung zu warten. Die Zeit ist reif. oder wie es die Open Data Ikone Dr. Rufus Pollock formuliert: „Raw Data Now!“.

Wir müssen wohl noch eine Weile warten, bis Killer Apps die Couch Surfer überzeugen. Aber wir sollten damit beginnen, die Infrastruktur so solide zu bauen, um für solche Apps vorbereitet zu sein. Wenn sich der Wutbürger die Daten erstmal holt, ist es zu spät! Der konkrete Nutzen entscheidet sich immer daran, wie Entscheidungen, Prozesse oder persönliche Verhaltensweisen durch Open Data beeinflusst werden. Und der Gesetzgeber hilft derzeit fleißig mit: Das deutsche E-Government-Gesetz steht kurz vor der Verabschiedung.

Open Data Dialog 2012 in Berlin

Am 5. und 6. Dezember findet in Berlin die Veranstaltung „Internationaler Open Data Dialog“ statt. Auf der Konferenz sind hochkarätige Sprecher präsent und alles, was im Open Data Umfeld weltweit Rang und Namen hat. Im Anschluss am 7. Dezember findet noch der Community-Workshop „Open Government Platform Deutschland“ statt, auf dem sich Open Data Hacker austauschen. Vielen Dank schon mal jetzt an die Fraunhofer-Leute für die Ausrichtung der wichtigen und notwendigen Veranstaltung. Wir sind dabei und berichten nach der Veranstaltung.